"Demonstration einer inneren Reinigung vor der Konzentration"

Traum, Jänner 1977

Es ist ein großer Raum und er ist düster, denn die Fenster sind mit schweren Samtvorhängen zugezogen. Ich bin diesmal in einem weißen Yogagewand. Vor mir steht ein kleines Tischchen aus Bambus und dazu zwei Sessel. Ich gehe zu einem der Sessel und setze mich. Bei meinem Blick zum Boden sehe ich einen wunderschönen Teppich und an der Wand einige Bilder von Thot.

Unvorhergesehen, ohne dass ich jemanden hereinkommen gehört oder gesehen hätte, sitzt vor mir ein sehr kräftiger, äußerst harmonisch und gütig aussehender Mann, ca. 40 - 50 Jahre. Neben ihm steht ein etwa 16 bis 18-Jähriger. Der junge Mann trägt eine Umhangtasche. Der ältere hat ein silbernes Gewand mit einer dicken leuchtenden Goldborte. Der junge Mann trägt ebenfalls ein silbernes Gewand, nur ohne Borte.

Der Yogi, ich nehme an, es ist ein Yogi, gibt dem jungen Mann ein Zeichen. Der nimmt aus seiner Tasche eine ziemlich große Tafel. Sie sieht aus wie eine Schiefertafel, nur ist sie ebenfalls silbern.

Wie ich mir denke, „wer ist der Mann?“ erscheint mit leuchtenden Buchstaben auf der Tafel dieser mein Gedanke in Worten.. Da denke ich mir „oh weh, meine Gedanken erscheinen da alle in Leuchtfarben“.

Und schon erscheint wieder eine leuchtende Schrift: „Ja, ich soll dir Grüße überbringen von meinem jüngeren Bruder.“ Dann lese ich: „Was du denkst, schreibst du diesmal nicht auf, sondern es manifestiert sich sofort in einer Schrift. Das ist eine andere Sphäre; in diese Sphäre werde ich dich hie und da bringen.“

Ich denke darüber nach, wen er mit „jüngerer Bruder“ gemeint haben könnte. Ich tippe auf das Eichhörnchen und sende meine Gedanken formuliert: „Das wird wohl das nette Eichhörnchen sein, nicht wahr?, oder sonst irgendein Tier.“

Auf der Tafel erscheint: „Das ist der geistige Lehrer, dem du zugeteilt bist, in dem grünen Samtgewand“; Darauf erlöscht die Tafel wieder.

Eine neue Schrift erscheint: „Du hast dich viele Jahre um Konzentration und Meditation bemüht und ich werde dir jetzt ein wenig zeigen, wie man das am besten macht.“

Ich frage, „wie soll ich dich ansprechen?“

Da kommt überhaupt keine Antwort, also frage ich überhaupt nichts mehr.

Der junge Mann greift wieder in die Tasche und nimmt etwas heraus. Ich halte es für einen Kuchen. Er breitet den Kuchen sternförmig auf, und man sieht in den Kuchen hinein. Auf der Tafel erscheint nun: „Atme tief, 8 Mal dort hinein! Das was du für einen Kuchen hältst, ist kein Kuchen, was wir durchführen ist ein Reinigungsprozess.“

Ich denke mir, ich will nicht viel denken, weil man alles auf der Tafel gleich lesen kann. Ich mache also nur, was dieser Yogi sagt. Ich atme da 8 Mal tief hinein. Daraufhin schließt sich der Kuchen. Dann erscheint ein Teller, ich glaube, er war aus Zinn. Der junge Mann legt den Kuchen auf den Teller und dann erscheint auf der Tafel: „Jetzt hast du alle deine Fehlleistungen dort hineingeatmet, damit du richtig meditieren kannst, denn so wie du dich im irdischen Leben reinigst, bedeutet dies keine richtige Reinigung. Aber jetzt lernst du es einmal bei mir.“

Ich schau den Kuchen an, der wird immer kleiner, immer kleiner, auf einmal ist er weg. Der junge Mann nimmt wieder den Zinnteller, dann ein Tuch, das glänzt wunderbar, wischt den Teller ab und steckt ihn wieder in die Tasche.

Jetzt greift er wieder in die Tasche, reicht dem älteren Mann etwas, ich glaube es war eine Perle, dem sieht es sicherlich am ähnlichsten. Dann erscheint die Schrift: „Schließ die Augen und atme tief, konzentriere dich auf Hara!“ Dann nimmt er die Perle und drückt sie mir auf die Stelle des 3. Auges. Da strömt ein wunderbarer Duft auf, den ich nicht zuordnen kann.

Es geschieht eine Weile nichts, da ich die Augen geschlossen habe, kann ich auch keine eventuellen Anweisungen lesen. Da sehe ich als inneres Bild einen Globus, etwa so groß etwa wie ein Zimmer. Der Yogi steht auf, ich fühle das, ich habe ja die Augen geschlossen, und zeichnet in der Mitte des Globus eine Linie. Die nächsten Augenblicke geschieht wieder nichts. Ich sehe nur den Globus, die Linie, sonst nichts.

Dann leuchtet mir die Tafel so ins Gesicht, dass ich die Augen aufmache und sage: „Darf ich die Augen öffnen?“ Und ich lese: „Ja, es ist schon alles gut.“ Ich lese weiter: „Jetzt hast du die Erde als Globus gesehen. Der Strich, der gezogen wurde, bedeutet, dass die Menschen nur einen Teil von ihr wahrnehmen. Der Strich soll die Grenze zwischen Diesseits und Jenseits symbolisieren. Mehr wirst du heute nicht lernen, weil es sonst zu viel wird.“

Ich denke: „Soll ich mich bedanken?“ Und schon erscheint auf der Tafel, dass ich mich bedanken soll.

Ich sage: „Ich möchte mich sehr bedanken, darf ich vielleicht auch etwas fragen?“ Was ich denke, erscheint auf der Tafel und dazu die Antwort: „Fragen sind heute nicht erlaubt. Das genügt. Wir haben dich gereinigt, wir haben dir die Grenze zwischen Diesseits und Jenseits gezeigt, und das muss genügen. Und jetzt schließe wieder die Augen und wenn du die Augen geschlossen hast, wirst du dich wieder auf deiner Couch zurückfinden, wirst die Augen aufmachen und den Traum nicht vergessen.“

Ich denke mir, das ist alles so schnell, ich möchte noch etwas fragen und während ich das denke ist schon alles weg.